Kunstverein Die Wassermühle Lohne e.V.

 

 

 Ausstellungen 2023

 

 DaSein

 Zwei Künstlerinnen aus Worpswede

 Viktoria Diehn und Franziska Hofmann

 So. 26.3. bis So. 30.4.2023

Worpswede hat mehr zu bieten als eine ruhmreiche künstlerische Vergangenheit.  Bis heute leben und arbeiten zahlreiche Künstlerinnen und Künstler in Worpswede und setzen sich in ihren Werken mit unserer Gegenwart auseinander. Zwei von ihnen stellen im März gemeinsam in der Wassermühle aus: Viktoria Diehn und Franziska Hofmann.

Die gebürtige Hamburgerin Viktoria Diehn studierte an der Hochschule für Kunst und Musik Bremen. Sie greift in ihrer Malerei das in Worpswede allgegenwärtige Thema von Natur und Landschaft auf, das Verhältnis zwischen Mensch und Natur, teilweise auch deren Zerrissenheit und Gefährdung. Diehns Blick in ihrer Kunst ist kritisch und engagiert. Sie sagt:"Immer gilt es gegen das Barbarische im menschlichen Handel bildnerisch anzuarbeiten."

Seit 1985 stellt Viktoria Diehn ihre Malerei in zahlreichen Einzelausstellungen aus. Sie hatte  Lehraufträge an der Fachhochschule Hannover und der Hochschule für Künste Bremen. Mehrfacher Erhalt von Stipendien, darunter ein Gastaufenthalt im Barkenhoff in Worpswede.

 

 

Ausstellungsansicht Wassermühle Lohne

Franziska Hofmann, 1978 geb. in Karl-Marx Stadt, lebte lange in Berlin, von 2001 bis 2007 Studium der bildenden Künste, Absolventin und Meisterschülerin an der UdKBerlin. Von 2008 bis 2014 freischaffend tätig in Berlin, seit 2015 freischaffende Künstlerin und Dozentin in Worpswede.

Hofmanns Arbeiten sind dem städtischen Raum und seinen Menschen gewidmet. Figur und Raum spielen eine zentrale Rolle in den Arbeiten der Künstlerin. Häufig bewegen sich menschliche Figuren in sorgsam komponierten grafischen Strukturen, die an Stadtpläne oder Architekturzeichnungen erinnern. Der Raum, der in ihren Arbeiten entsteht, ist weniger als Architektur, sondern vielmehr als Gefühls- und Gedankenraum zu sehen. Der Mensch darin ist nicht einzelnes Individuum, sondern Symbol für die Menschheit, erklärt die Künstlerin.

 

 

 

Franziska Hofmann, Damaskus, 2016, Mischtechnik auf Leinwand, 140x160cm

 

 

Christina Pohl

Innehalten

Malerei und Druckgrafik

Frei. 26.05. bis So. 2.07. 2023

1961 in Berlin geboren, Studium Kommunikationsdesign (Diplom), Studium der Malerei an der Kunsthochschule Berlin Weißensee, Absolventin (Diplom) und Meisterschülerin bei Prof.Liebmann. Seit 1996 lebt und arbeitet Christina Pohl in der Uckermark. 

Christina Pohl schreibt über ihre Lohner Ausstellung:

Unter dem Titel "Innehalten" habe ich Bilder und Grafiken zusammengestellt, die sich im Kontext schwieriger Zeiten mit dem bewußten Innehalten und genußvollen Schauen auf das, was uns erfreut, beschäftigen. Die Bilder feiern Dinge, Situationen und Landschaften, verweisen auf die schönen Momente der Gegenwart, wie auch der Vergangenheit. Im Bewußtwerden der Vergänglichkeit wird der gegenwärtige Moment kostbar. Inhalt, Farben und Formen der Bilder laden ein, innezuhalten, zu genießen oder sich auseinanderzusetzen, Wandlung und Beständigkeit als ambivalente Daseinsformen in der Kunst zu erfahren.

Mir geht es beim Malen um Bilder, die auch auf die poetische Dimension des Dargestellten verweisen: Bilder, die über eine bloße Abbildung hinausgehen, das Bildhafte deutlich machen, Abstand von der Realität haben, obwohl sie scheinbar sichtbar ist.
Meist handelt es sich dabei um Frontalansichten ausschnitthafter Sujets von Pflanzen, Tieren und Räumen. Die Flächigkeit, die leuchtenden Farben, oft im Spiel mit Dissonanzen, die klaren Abgrenzungen und das unterstützende Lineament erzeugen den Eindruck existenziell einfacher Bildaussagen, doch wird diese oft durch Ironie und Mehrdeutigkeit gebrochen. Nichts ist so einfach, wie es scheint.

Die Kulturjournalistin Dr. Ingrid Koch schreibt über die Malerei der Künstlerin:

„Christina Pohl widmet sich in ihren Bildern dem unmittelbaren Lebensumfeld des Menschen: Haus und Garten, die für sie Kultur- und Sinnbilder sind. Ihre Malerei ist gekennzeichnet durch große Farbenlust, vereinfachte, „naive“ Formen der „zitierten“ Gegenstände, Pflanzen und Tiere, sowie florale Elemente. Der Duktus ihrer Bilder zeichnet sich durch klare, relativ unvermittelt nebeneinander gesetzte Farbflächen aus. Das Anliegen Christina Pohls ist es nicht, ein Abbild des Gesehenen darzustellen, sondern verdichtete Eindrücke und visualisierte Assoziationen. Ihre Bilder eröffnen dem Betrachter eine andere, poetische Realität.“

 

 Christina Pohl, Meerjungfrau, 2019, Oel auf Leinwand, 90x100cm

 

 

 

Junge Kunst vor Ort

Frei. 8. 09. bis  So. 15.10. 2023

Das Oldenburger Münsterland zeichnet eine lebendige und vielfältige Kunstlandschaft aus, in der aufstrebende Nachwuchskünstler*innen kreative Impulse setzen und Aufmerksamkeit verdienen.

Mit dieser Ausstellung stellt  der Lohner Kunstverein erstmalig drei junge, talentierte Künstlerinnen in den Fokus, die vor Ort leben und arbeiten, in der Anfangsphase ihres künstlerischen Schaffens stehen und überregional noch weitgehend unbekannt sind. Leitend für den Lohner Kunstverein ist dabei die Vorstellung, junge, kreative Persönlichkeiten zu ermutigen, in deren Schaffen förderungswürdige gestalterische Ansätze erkennbar sind. Die Ausstellung gibt den Künstlerinnen die Möglichkeit, ihre kreativen Arbeiten in der Wassermühle frei von den Gegebenheiten des hart umkämpfenden Kunstmarkts einem kunstinteressierten Publikum zu präsentieren und somit verstärkt öffentlich zugänglich zu machen.

 

Antonia Heckmann

Malerei

geb. 1990, studierte Kunst und Biologie an der Uni Osnabrück, arbeitet als Studienrätin am Gymnasium Diepholz. Heckmann lebt mit ihrer Familie in Lohne und hat dort ihr Atelier in einer alten Scheune (Vgl. www.kunst-aus-der-scheune). Sie schafft abstrakte Malereien.

In ihren jüngeren  Arbeiten beschäftigt sie sich mit „Neon Lines“ oder „Energielinien“, im Zentrum der Komposition steht die neonfarbene Linie als solche.

„Sie soll dem Betrachter einen Energieschub durch ihre Leuchtkraft geben, erlaubt dem Betrachter aber auch, die Themen Horizont und Meer zu assoziieren“,  so die Künstlerin. Ebenfalls ungegenständlich arbeitet Antonia Heckmann in ihren monochromen „Wolkenbildern“.  Sie gestaltet Farbwolken, bei denen Lichteinflüsse eine große Rolle spielen. Inspiration holt sie sich aus der Natur. So sind Kraniche, Birken, Dünen, Gräser oder Moorlandschaften Stimmungsmotive ihrer Werke.

 

Melanie Voltz

Malerei

geb. 1988 in Hamburg, Kunsthistorikerin (MA), Studium in Wien und Osnabrück, lebt mit ihrer Familie  in Lohne, geht in ihrer Malerei beharrlich und selbstbewusst einen autodidaktischen Weg. Voltz schafft großformatige abstrakte Malereien, die sie mit Spachteln, Schwämmen und ihren Händen anfertigt.  Inspiration erhält die Künstlerin dabei durch Natureindrücke oder durch Farbtöne von impressionistischen und expressionistischen Werken. Die Leinwand liegt während des Arbeitsprozesses auf dem Boden.

 „Ein Spiel von Zufall und Intuition lässt am Ende gegenstandslose Welten aus Farben und Mustern entstehen – Bilder ohne ein Oben oder Unten“, so die Künstlerin zu ihren Arbeiten. (Vgl. www.voltzcontemporary.com)

 

Melanie Voltz, Atelierszene

 

 

Melanie Voltz, Detailansicht

 

 

Maria Zumholz

Malerei und Zeichnung

Maria Zumholz stammt aus Emstek im Bereich Cloppenburg. Sie studierte Malerei, Illustration und Design an der Bild Kunst-Akademie in Hamburg  und beendete ihr Studium als Staatlich anerkannte Illustratorin. Außerdem studierte sie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. 2012  beendete sie ihr dortiges Studium mit dem Abschluss  als Diplomdesignerin, seitdem entstanden freie Arbeiten in der Illustration und Kunst, u.a. die Herausgabe und Illustration eines Kinderbuches mit dem Titel „Tierische Typen“. Aktuell befindet sich Maria Zumholz im Masterstudiengang für Kunst und Kommunikation an der Universität Osnbrück.

Maria Zumholz präsentiert in der Ausstellung eine künstlerische Reihe zum Thema Wald, die in den letzten zwei Jahren entstanden ist. Zumholz selbst sagt:

„Der Wald steht in dieser Werkreihe im Fokus meiner zeichnerischen und malerischen Arbeiten. Dabei ist dieser für mich nicht nur ein geliebter Rückzugsort, sondern vielmehr noch eine sich ständig wandelnde Inspirationsquelle. …die Vielfalt an Farben und Formen, Strukturen, das geordnete Chaos, Kraft und Zerbrechlichkeit sowie das ewige Wachsen und Werden faszinieren mich immer wieder aufs Neue und veranlassen mich beständig zu neuen Arbeiten.“

Ergänzt wird ihre Malerei in der Ausstellung durch eine zeichnerische Werkreihe mit Arbeiten aus Tusche, Bleistift und Pastellkreide auf Papier.

 

 

 

Maria Zumholz, spring, Acryl auf Leinwand, 140x60cm

 

 

Rainer Plum

Laserinstallation  Zeichnung  Fotografie

Ausstellungsdauer: Frei. 24.11.2023 bis So. 7.1.2024

Rainer Plum, geb. 1952, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und absolvierte an der Kunsthochschule für Medien in Köln ein Postgraduiertenstudium, das er mit dem Diplom für audiovisuelle Medien abschloss. Von 2004 bis 2018 war Plum Professor für „Methodenlehre der visuellen Darstellung“ an der FH Aachen, Fachbereich Gestaltung. Plum machte sich mit seinen Laserinstallationen in ganz Deutschland einen Namen . U.a. wurde von ihm der Katschhof zwischen Rathaus und Dom in Aachen in das grüne Licht der Laser getaucht. Rainer Plum ist auch Zeichner, Bildhauer und Fotograf.

In Plums Ausstellung werden dabei verschiedene Darstellungsformen in Dialog zueinander gesetzt. Zeichnungen und Fotografie im unteren Ausstellungsraum treten in Dialog mit  Lichtarbeiten aus pulsierendem Laserlicht, das bei Dunkelheit im Obergeschoss erstrahlt und sich direkt auf die Architektur des Lohner Ausstellungsraumes bezieht. Plum kreiert hier einen Lichtraum, indem er Nylonschnüre spannt, an denen sich das Laserlicht bricht und entlang wandert. So entsteht ein temporär erfahrbarer Raum aus Lichtkanten, der auf den Betrachter wie ein Kraftfeld wirkt. Verbindende Elemente zwischen den verschiedenen Darstellungsformen von raumgeifender Laserinstallation, Fotografie und Zeichnung  sind die Betonung der zeichnerischen Linie, der Ausdruck von Energie und die Suche nach Raum.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

www.kunstverein-wassermuehle.de